Welchen Fisch darf man heute noch essen?

von Joshua

Uns Low Carblern wird ja ganz gerne mal vorgeworfen mit unserem Fisch- und Fleischkonsum dem Planeten zu schaden, Massentierhaltung zu unterstützen und eine katastrophale Umweltbilanz zu haben. Abgesehen davon, dass das Argument schon allein daran scheitert, dass ein Mensch, der sich „normal“ ernährt nicht unbedingt weniger Fisch und Fleisch isst, sind dies natürlich Vorurteile. Natürlich gibt es Verfechter der carnivoren (also nur Fleisch als Nahrung) oder auch Keto- oder Paleoernährungsweise, die auf vermehrten Fleischkonsum setzen. Zu denen gehört der landläufige Low Carbler aber nicht und viele Menschen, die sich mit ihrer Ernährungsweise beschäftigen, setzen zudem auf eine bessere Qualität.

Was uns aber alle betrifft – egal, ob Low Carb oder normale Ernährungsweise – ist die Überfischung der Meere. Jedes Jahr warnen Umweltschützer und Meeresbiologen vor den katastrophalen Folgen, die die übermäßige Entnahme von Fisch aus den Weltmeeren haben wird. Und während Deutschland und die EU jedes Jahr stärkere Auflagen und Grenzen für die Mengen an Fangfisch pro Fischart aufstellen, wird in anderen Teilen der Welt komplett ohne Überwachung gefischt. Dass Wal, Delphin, Hai und Rochen nichts auf dem Teller zu suchen haben, muss dabei nicht extra erwähnt werden. (Obwohl der Konsum von Haifisch auch in Deutschland nicht unbekannt ist – man siehe die Schillerlocke.) Doch auch andere Fischarten sollte mittlerweile nur noch wenig bis gar nicht mehr konsumiert werden.

Diese Fische gehen gar nicht:

Neben jeder Form von Rochen und Hai gilt auch für die Venusmuschel ein absoluter Konsumstop einzuhalten. Während diese Arten allerdings eh relativ selten im Supermarkt zu bekommen sind, gibt es auch um den weit-verbreiteten Kabeljau und Aal große Sorge. Diese Fischarten sollten momentan ganz gemieden werden.

Bei einigen anderen Fischen, kommt es stark auf die Unterart an. So sollten beim Thunfisch die Unterarten des Blauflossenthuns und des roten Thuns gemieden werden.

Andere Fischarten gelten nur an bestimmten Fanggründen als stark gefährdet. Hier ist ein genauerer Blick auf die Verpackung bzw. ein genaues Nachharken an der Theke Pflicht: Dorade Royal und Makrele sollten nicht aus dem Mittelmeer kommen, Lachs nicht aus Chile und Zander nicht aus Osteuropa.

Diese Fische sollten mit Bedacht verzehrt werden:

Die als Konservenfische bekannten Sardine, Sardelle und Thunfisch können verzehrt werden, aber mit Bedacht und Genuss. Dem Hering in der Ostsee geht es seit Jahren schlechter und die EU reagiert mit stärkeren Regularien – zum Ärger der Fischer. Also auch beim Brathering gerne ein bisschen zurücktreten. Auch für alle Formen von Garnele und Hummer gilt im Schnitt ein Siegel für erlaubten Konsum in Maßen.

Der aus vielen panierten Fischgerichten bekannte Alaska-Seelachs war viele Jahre uneingeschränkt zu empfehlen. Durch eine sehr hohe Fortpflanzungsrate kann er auch in großen Mengen nachhaltig gefischt werden. Neuerdings wurde aber auch ihm eine Erholungsphase gegönnt und er fällt im Moment in die Kategorie des Verzichts in Maßen.

Generell gilt aber auch in dieser Kategorie ein genauer Blick auf den Fanggrund. Garnelen sollten zum Beispiel aus Südamerika gemieden werden.

Und welche Fische sind jetzt uneingeschränkt zu genießen?

Wer sich jetzt fragt, was denn da noch übrigt bleibt, der fragt zu recht. Ohne auf den Fanggrund zu achten bleiben tatsächlich nur zwei sehr unterschiedliche Arten übrig. Der Wels profitiert von einigen Einflüssen des Klimawandels und der erhöhten Nährstoffversorgung in europäischen Flüssen durch übermäßige Düngung. Er darf in jeder Form verzehrt werden. Auf der anderen Seite zeigt sich ein unerwarteter Kandidat: die Auster. Auch die Auster darf uneingeschränkt genossen werden. Dass dies allein aus Preisfaktoren nicht möglich ist, sollte klar sein.

Viele der bereits in den vorherigen Kategorien genannten Fische, haben auch Unterarten oder bestimmte Fanggründe, die nachhaltige Fischerei ermöglichen.

Auf Zertifikate achten und sich informieren:

Sich als Konsument umweltfreundlich zu verhalten läuft nicht immer auf Verzicht hinaus. Informierte und recherchierte Kaufentscheidungen können ebenfalls einen großen Teil beitragen. Dass dabei höhere Preise anfallen, muss dem Liebhaber der Fischkonsum dann auch Wert sein.

Wer beim Fischkauf auf Naturland, Bioland, ASC- und MSC-Zertifikate achtet, kann sich dann auch mit gutem Gewissen an leckeren Fischspeisen erfreuen. Vor allem Naturland- und Bioland-Fische sind in jeder Form uneingeschränkt zu empfehlen.

Außerdem gibt es Fischratgeber von WWF und Greenpeace zum Download und als App für das Smartphone. So kann man auch im Supermarkt nachgucken, ob es sich um vertretbaren Fisch handelt.

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